Selbst das schwerste Lebensmittelpaket ist schon nach kurzer Zeit aufgebraucht und die Not in der Familie kehrt zurück. Nur sehr schwer können sich die Familien ohne finanziellen Anschub und fachliche Unterstützung aus ihren Armutsverhältnissen herausarbeiten. Bei den sozial schwachen Familien haben wir es mit Menschen zu tun, die von der Hand in den Mund leben und nicht in der Lage sind, zukunftsorientiert zu handeln. Doch selbst für diese Personengruppe besteht durch nachhaltige Hilfe die Chance, dass sie zum Selbstversorger werden und sich allmählich aus ihrem Elend herausarbeiten können.
Wir als Hilfswerk Hoffnung bauen durch das Verschenken von Tieren auf langfristig angelegte Hilfe. Tiere dienen zur gesünderen Ernährung, zum Aufbau einer kleinen Tierzucht und bieten somit eine wichtige Einnahmequelle für die Familie. Positive Erfolgserlebnisse ermutigen uns zu diesem Schritt.
Unsere Mitarbeiter vor Ort suchen die Familien sehr sorgfältig aus und überprüfen die örtlichen Gegebenheiten. Bei Bedarf wird ein Stall gebaut und dann dürfen die Tiere einziehen. Doch vorher schulen wir die Empfänger und geben ihnen regelmäßige Hilfestellung. Nach dem Motto „Vermehren durch Teilen“ werden die Familien angehalten, ein Teil ihrer Jungtiere an andere Bedürftige zu verschenken. So kann durch eine einzige Tierspende im Laufe der Jahre eine große Vermehrung stattfinden.
Sporadisch nehmen wir noch andere nachhaltige Projekte dazu. Wie z. B. die Errichtung eines Holzhauses für eine bedürftige Familie. Oder die Anschaffung einer Ziegenherde, um durch den Erlös eine Gemeinde zu unterstützen, die ein Kindertageszentrum errichten möchte. Bedingt durch die Coronakrise war die Weiterentwicklung dieses Projektes zum Stillstand gekommen und muss jetzt neu definiert werden.
Im Jahr 2018 Jahr konnten wir viele zweckgebundene Spenden in das Tierprojekt investieren. Das Ergebnis: 9 trächtige Säue, 1 Pferd, 6 Hasen, 75 Hühner/Küken. Besonders hervorgetan hat sich die Ev. Kirche St. Matthäus in Augsburg und eine Grundschulklasse in Ottensoos.
Hier der Bericht eines Familienvaters, der mit tränenden Augen erzählt: „Das geschenkte Pferd ist ein Wunder Gottes für unsere Familie“. Als Christen haben wir es sehr schwer, denn unser Dorf liegt weit entfernt von jeder Stadt. Als vor kurzem unser Arbeitspferd gestorben ist, haben uns die Leute verspottet und gesagt: „Dies ist eine Strafe Gottes für euch! Aber es kam noch schlimmer. Als ich das Pferd vergraben habe, hat mich der Förster angeklagt: „Du verdienst diese Strafe! Du wirst sehen, deine ganze Familie mit euren vielen Kindern wird vor Hunger sterben“. Aber ich habe geantwortet: „Gott weiß das und er wird für uns sorgen“. Das Unglaubliche geschah, als ich zehn Tage später mit einem noch größeren und schöneren Pferd auf das Feld fuhr. Verwundert fragten mich die Leute nach dem Grund und ich erzählte ihnen, dass Gott mir durch Menschen aus Deutschland das Geld dafür geschickt hat: „Seht, das ist ein Wunder Gottes und ein Beweis seiner Liebe und Fürsorge.“ Danach sagten sie: „Du hast wirklich einen großen Gott“! Ich danke Euch.
Wir lernten Familie Radu durch unsere Aktion Weihnachtsfreude im Jahr 2014 kennen. Sie wohnte nahe der Stadt Petrosani in einem desolaten Hüttchen: elf Personen zusammengepfercht auf etwa 16 Quadratmetern!
Ihre einzige Möglichkeit, irgendwie an Geld zu kommen, war Müll zu sortieren. So lebten sie auf niedrigstem Niveau. Durch die Unterstützung eines Mitarbeiters vor Ort, stellten wir Herrn Radu Baumaterialien zur Verfügung, damit er seine Hütte vergrößern konnte. Wir sahen, wie sehr der Familienvater darum bemüht war, alles dafür zu tun, dass sie einen Weg aus der Armut fanden.Und wir wollten ihm dabei noch mehr unter die Arme greifen. Schon wurden Pläne geschmiedet, die 2016 in die Tat umgesetzt wurden.
Die Behausung von Familie Radu ähnelte bis dahin einem „Haus, das auf Sand gebaut war“. Doch entsprechend des biblischen Gleichnisses, wollten wir ihr ein Haus „auf Felsengrund“ bauen –das heißt, es sollte qualitativ hochwertig und komplett isoliert sein. „Es war für mich ein Wunder, dass wir mit dem Bau des Holzhauses so schnell vorankamen“, so Bauleiter Tobias Herbrich. „Vieles konnten wir in Deutschland schon planen, vorbereiten, einkaufen, zuschneiden und mit dem Lkw nach Rumänien schicken. So war das Haus schon am vierten Tag sturmfest! Ich bin Gott dankbar, für den reibungslosen Ablauf und das gute Wetter während der Bauphase – und natürlich den vielen fleißigen Helfern: dem neunköpfigen Team aus Deutschland und den insgesamt 12 Rumänen aus der örtlichen Kirche.“
Das Resultat kann sich sehen lassen. Doch nicht nur das Haus hatte die Lebensumstände der Familie verbessert. Durch die vielen Bauhelfer hatten sie Kontakt zu Kirchenmitgliedern bekommen, die ihnen wiederum halfen, bei der Stadt Dokumente zu beantragen. Nun sind sie offiziell Bürger von Petrosani und haben die Möglichkeit auf einen Arbeitsplatz. Zusätzlich erhielt die Familie eine trächtige Sau und damit eine weitere Chance auf einen Weg heraus aus der Armut. Dies zeigt, HOFFNUNG hilft nachhaltig und lässt Menschen neugierig werden. Wie die Nachbarn von Familie Radu, die fragten: „Wer ist dieser Gott, der euch ein Haus auf Felsen baute?“