Der schönste Tag in meinem Leben…

Wenn Ihnen die Frage nach dem schönsten Tag in Ihrem Leben gestellt würde, wohin würden Ihre Gedanken wandern? Sicherlich hat jeder seinen eigenen „schönsten Tag“. Und jeder assoziiert etwas anderes damit.

Es war Anfang Dezember: den ganzen Tag war unser Team unterwegs und hatte bedürftigen Familien Weihnachtspakete gebracht. Da saßen wir nun abends in der Kälte vor dem Hochhaus – ganz benommen von den Eindrücken, die wir dort drin gesammelt hatten: Eben noch hatten wir eine Mutter mit ihrem kleinen Kind besucht. Ihr Mann sitzt im Ausland im Gefängnis. Ihre Wohnung: leer und kalt. In einem Zimmer fehlte eine Fensterscheibe. Wir beauftragten unseren Mitarbeiter vor Ort, den Schaden zu beheben. Eine Etage tiefer wohnt eine Großfamilie mit 22 Personen in drei Zimmern. Der Vater war einige Wochen zuvor gestor- ben. Was für Umstände – was für ein Tag! Plötzlich wurden wir von einer Schar Kinder umringt. Trotz winterlichen Temperaturen hatte keines eine Mütze auf dem Kopf. Eine Mitarbeiterin konnte da Abhilfe schaffen. Jedem der Kinder schenkte sie eine gehäkelte Wollmütze. Ein etwa elfjähriger Junge war so überwältigt, dass er ihr in die Arme sprang und sagte: „Dies ist der schönste Tag in meinem Leben.“

Wir sind da und hören zu

Wir scheuen keine Mühe, die Ärmsten der Armen aufzu- suchen. Das Weihnachtspaket ist der Türöffner zu ihren Herzen. Herzen, in denen sich viel Leid verbirgt. Wir nehmen uns Zeit zum Gespräch, erfahren von ihren Nöten und merken, wie gut es ihnen tut, dass jemand da ist, der Anteil nimmt und zuhört. Das weckt Vertrauen. Und so erleben wir in jeder Familie, dass sich die Leute freuen, wenn wir ihnen Gebet anbieten. Eine Erzieherin, die uns viele Jahre zu bedürftigen Familien geführt hat, berichtete uns: „Überall, wo ihr für die Familien gebetet und sie gesegnet habt, ist eine sichtbare Veränderung eingetreten.“

Jesus schenkt Hoffnung

Ja, es gibt viele Geschichten dazu – eine davon ist die von Frau Viorica A. aus der Stadt Targu Jiu. Ihre möchte ich stellvertretend erzählen.

Wir besuchten Viorica im Rahmen unseres Brotprojektes. Sie war krank und verzweifelt über ihre Armut. Sie sah keinen Ausweg mehr. Wir durften für sie beten und auf die Frage, ob sie Jesus in ihr Herz aufnehmen wollte, sagte sie ja und lud Jesus in ihr Leben ein. Noch nie zuvor hatte ich eine so radikale, augenblickliche Veränderung bei einem Menschen erlebt: Ihre Augen leuchteten, sie strahlte über das ganze Gesicht – Lebensmut und Hoffnung hatte sie erfüllt. Wieder einmal war ich Zeuge von einem „Schönsten Tag in meinem Leben“.

 

Herzlichst Ihr

Hans-Werner Kast
1. Vorsitzender

Aktion Weihnachtsfreude, Brotprojekt

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